Team Airpaq macht mit beim 'Veganuary'
Als Unternehmen, das nachhaltige und vegane Rucksäcke herstellt, haben wir von Airpaq den Januar – von manchen auch 'Veganuary' genannt – dazu genutzt, um ein Selbst- bzw. Teamexperiment zu starten: Jeder von Airpaq hat darauf geachtet, seinen individuellen Lebensstil noch nachhaltiger zu gestalten und weniger Müll zu produzieren. Marie hat sich nicht nur einen Monat lang vegan ernährt, sondern auch probiert, ihre Produktion an Plastikmüll auf das Volumen eines Einmachglases pro Woche zu reduzieren. Marie, unsere studentische Hilfskraft, und Maya, unsere Pressereferentin, haben ihre Ergebnisse mal festgehalten. Über ihre Erfolge und Schwierigkeiten erzählen wir euch in diesem Blogartikel.
Maries Selbstexperiment:
Eine wahre Herausforderung
Um ehrlich zu sein, bin ich keine vorbildlich nachhaltig lebende Person. Gerade während der Corona-Pandemie, als die Prioritäten woanders lagen und ich eher motivationslos eingestellt war, habe ich mir kaum Gedanken darum gemacht, ob mein Lebensstil eigentlich nachhaltig oder doch verschwenderisch ist.
Einen Monat lang vegan essen

Zu meinem Glück gab es auf der offiziellen Seite von 'Veganuary' eine breit gefächerte Auswahl an veganen Rezepten, was mir das vegane Kochen enorm erleichtert hat. Kann ich nur empfehlen!
Ofengemüse bestehend aus Karotten, Brokkoli, Süßkartoffeln und roter Beete (©Airpaq)
Jede Woche nur ein Einmachglas voll Plastikmüll
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich bisher beim Einkaufen nicht wirklich darauf geachtet habe, welche Verpackungen besonders umweltschädlich und welche dafür besonders umweltschonend sind. Das machte sich dann logischerweise auch in meiner wöchentlichen Müllproduktion bemerkbar. Teilweise hatte ich nach einer Woche so viel Müll beisammen, dass es für mich schon erschreckend war, wie sehr ich damit eigentlich die Umwelt belaste. Daher war die Reduzierung meiner Müllproduktion auf ein einziges Einmachglas pro Woche eine wirklich schwierige Herausforderung für mich.
Meine normale Müllproduktion nach einer Woche (©Airpaq)
Bei meinen Einkäufen musste ich leider feststellen, dass es nicht für alle Produkte – tatsächlich sogar nur für ziemlich wenige – plastikfreie Verpackungsalternativen gibt. Daher habe ich im letzten Monat auf einige Produkte, die ich sonst immer gekauft habe, wie beispielsweise Hummus oder meinen Lieblingssaft, einfach mal verzichtet. Außerdem habe ich das erste Mal in einem Unverpackt-Laden eingekauft, in dem es alle Lebensmittel ohne die lästige Plastik-Verpackung gibt. An sich ist das zwar eine sehr gute Lösung, hat sich aber leider auch im Preis meines Einkaufs niedergeschlagen. Jedoch war es mir in dem Moment wert, für einen nachhaltigeren Einkauf auch ein paar Euro mehr zu bezahlen. Trotz meiner Bemühungen habe ich es dennoch nicht ganz geschafft, meinen kompletten Plastikmüll auf ein Einmachglas pro Woche zu reduzieren. Aber es war trotzdem deutlich weniger, als ich zuvor produziert hatte. Daher werte ich das Selbstexperiment trotzdem als Erfolg!
Maries Fazit
Die eigene Müllproduktion kurzfristig von 100 auf 0 runterzufahren, klappt kaum, da man ein wenig Vorlauf benötigt, um sich umzustellen und nachhaltigere Alternativen zu finden. Aber mit ein bisschen guter Planung und dem Willen, dauerhaft nachhaltiger zu leben, hat es eigentlich sehr gut geklappt und war sogar einfacher, als ich es mir vorgestellt hatte. Generell kann ich sagen, dass mein 'Veganuary-Selbstexperiment' durchaus zu einem bewussteren Lebensstil beigetragen hat, da ich nun im Supermarkt zwei Mal nachdenke, ob dieses Lebensmittel eine nachhaltige Wahl ist, bevor ich es in meinen Korb lege und so meine Müllproduktion deutlich reduzieren kann.
Mayas Selbstexperiment:
Müllberge im Hause Kraatz
So sieht unser Müllvolumen regelmäßig nach etwa vier Tagen aus: ein großer Beutel mit Plastikmüll (grüner Sack), ein kleinerer mit Restmüll und jede Menge Papiermüll. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass mein kleiner Sohn sehr viele Windeln benötigt, die im Restmüll landen. Dadurch, dass die Einzelhändler schon länger geschlossen haben, ist das Online-Bestellen von Klamotten oder anderem Kram bei uns noch beliebter geworden und auch Essen zu bestellen oder auswärts zu kaufen, kommt häufiger vor. Mir ist es manchmal echt unangenehm, den ganzen Müll in so einer Häufigkeit in die Tonnen in unserer Straße zu werfen. Also habe ich mir ein paar Dinge überlegt, wie wir unseren Müll reduzieren können.
Mayas normaler Müllverbrauch nach vier Tagen mit Kind und Mann (©Airpaq)
Den Windelmüll zu reduzieren wird sehr schwer, es sei denn, man verwendet Stoffwindeln, aber das ist mir zu aufwendig. Da müssten wir erst mal einige Komponenten kaufen und noch viel mehr Wäsche waschen als sowieso schon. Obst- und Gemüseschalen könnte man auf den Kompost in unserem ‚Urban Gardening‘- Projekt im Innenhof bringen. Der Papiermüll hält sich, wenn man die Online-Bestellungen verringern würde, auch noch im Rahmen, finde ich. Aber der Plastikmüll - da sollte etwas passieren.
Strategien, um den Müll zu reduzieren
Eine erste Maßnahme ist, sich mehr Essen mitzunehmen und dabei eigene Dosen oder Ähnliches zu verwenden, statt Verpackungsmüll zu produzieren. Wenn man sich doch mal etwas zu essen kaufen möchte, gibt es bei unserem Speisemeister des Vertrauens auch die Möglichkeit, das Essen in einer Box zu kaufen und diese bei jedem Mal wiederzuverwenden. Eine Art Pfandlösung durch Edelstahl-Boxen wie Tiffinloop oder Mehrwegboxen, wie die von Vytal, gibt es bei vielen Anbietern. Einfach mal nachfragen!
Die Box mit Mayas Mittagessen (©Airpaq)
Viel Plastikmüll entsteht auch durch Milch- und Joghurtverpackungen, denn davon trinken und essen wir sehr viel. Ich habe also versucht, Milch und Joghurt nur noch in Pfandflaschen und -Gläsern zu kaufen. Leider macht das den Einkauf auch viel schwerer und das ist unpraktisch, wenn man noch ein kleines Kind die Treppe hochtragen muss und kein Auto hat. Aber ein Versuch ist es wert. Obst und Gemüse habe ich fortan nicht mehr gekauft, wenn es in Plastik verpackt war. Es so auf das Kassenband zu legen, finde ich während der Corona-Pandemie aber auch eher schwierig. Also haben wir uns Beutel aus Baumwolle in verschiedenen Größen gekauft, in denen wir die Lebensmittel packen. Beim Abwiegen macht der Beutel keinen großen Unterschied, man muss nur daran denken, die Beutel auch vorm Einkaufen einzupacken.
Stoffbeutel zum Einkaufen (©Airpaq)
Verpackungsmüll durch Putz- und Hygieneartikel
Auch bei Putz- und Hygieneartikeln kann man Plastikmüll reduzieren. Statt eine Flasche Shampoo und Spülung zu kaufen, habe ich die Haarseife ausprobiert, die nur in ein bisschen Pappe verpackt ist. Es ist Geschmackssache und vielleicht habe ich noch nicht die richtige Haarseife gefunden, aber ich fand meine Haare dadurch weniger geschmeidig und hart. Außerdem dauerte es ewig, bis sie richtig schaumig waren. Vielleicht bin ich zu ungeduldig, aber ich bevorzuge es, wenn es schneller geht. Also kaufe ich fortan wieder normales Shampoo, aber eins, das keine Spülung benötigt, denn die Haare sind trotzdem angenehm weich hinterher. Die Flasche ist außerdem groß und hält lange. Spüllappen nähen viele aus alten Kleiderresten, was ich früher auch mal gemacht habe. Man kann aber auch Spüllappen kaufen, die man in der Waschmaschine waschen kann oder eine Spülbürste verwenden, die sehr langlebig ist. Putz- und Spülmittel kann man häufig in großen Nachfüllpackungen kaufen und sie in kleinere Behälter umfüllen. So wird auch weniger Müll produziert. Natürlich könnte man es mit Lauge auch selber machen, aber mit einem kleinen Kind muss ich leider immer abwägen, was zeitlich zu schaffen ist.
Mayas Fazit
Unseren Plastikmüll auf ein Einmachglas pro Woche zu reduzieren, hätten wir zu dritt mit zwei Erwachsenen und einem Kind nie geschafft. Aber immerhin quellte unser Müll mit den oben erwähnten Maßnahmen nicht schon nach vier, sondern erst nach acht Tagen über. Das ist vielleicht nicht genug, aber wenigstens ein Anfang. Wir werden auf jeden Fall so weitermachen und uns weitere Methoden der Müllreduktion überlegen. Denn was ich mir als sehr aufwendig und zeitintensiv vorgestellt habe, ist eigentlich gut zu schaffen, wenn einem etwas daran liegt.
Unser Teamfazit
Wie ihr bestimmt schon gemerkt habt, sind unsere Fazits ähnlich ausgefallen. Kurz gesagt: mit ein wenig Planung und Willenskraft kann es eigentlich jeder schaffen, seinen Müllverbrauch deutlich zu reduzieren! Wir sind gespannt, welche Tipps und Tricks uns sonst noch so einfallen, um einen nachhaltigeren Lebensstil zu führen.
Autoren: Marie Kalle & Maya Kraatz